6 11, 2018

Update

2018-11-06T09:07:12+01:00

Schon eine ganze Weile habt ihr nur wenig von mir gehört, deshalb gibt es heute ein kleines Update. Viele von euch warten auf den dritten Band vom Haus aus Licht. Die gute Nachricht ist, dass ich ihn fertig geschrieben habe und dass die ersten Testleser zurückmelden, dass es ein schöner Abschluss geworden ist.

Bei diesem Buch habe ich einen Erscheinungstermin angekündigt, den ich leider voll gesprengt habe. Kreativität und Termine, bei mir passt das nie wirklich zusammen. Die Geschichte hat sich nach einem fulminanten Start gesträubt, bis ich schließlich ein anderes Buch überarbeitet habe, das seit zwei Jahren in der Schublade liegt. Leider war die Geschichte hinterher schlechter als vorher, so dass ich sie erst mal abgebrochen und auf Eis gelegt habe. Danach klappte es dann endlich mit der Magie und ich konnte das Haus aus Licht abschließen. Als Lehre ziehe ich daraus, dass ich wirklich keine Erscheinungstermine mehr ankündige, auch wenn sie vermeintlich leicht zu erreichen sind. Ich komme besser voran, wenn ich es nicht mache.

Die letzten Monate waren sehr turbulent. Der Erfolg von Engel und Apfelkuchen hat mich völlig aus den Socken gehauen. Das E-Book wurde sogar Bild-Bestseller Nummer 1, das heißt eine Woche lang hat sich kein anderes Buch plus E-Book so gut verkauft wie meins. Das ist wirklich fantastisch!

Privat gab es einige Turbulenzen zu bewältigen. Ein Krankheitsfall in der Familie (zum Glück sieht alles gut aus) hat mich viel Zeit gekostet, weil wir zu jedem Termin in eine Spezialklinik fahren müssen. Damit ist jedes Mal der halbe Tag weg, so auch morgen wieder. Dann habe ich mit meinem Neffen eine Martinslaterne gebastelt, das hat übrigens auch einen halben Tag gebraucht. ;-) Dieses Jahr hat er sich eine Feuerwehrlaterne gewünscht. Ich habe einen Bastelsatz gekauft und ein paar Details verändert, weil wir es so schöner fanden.

Letzte Woche musste ich eine Streunerkatze einschläfern lassen. Sie war trotz Futterstelle vollkommen abgemagert. Wie sich dann in der Klinik herausstellte, war es Nierenversagen. Wenn die Miez zutraulicher gewesen wäre, hätte ich sie schon viel früher behandeln lassen können, aber sie hat sich erst anfassen und hochheben lassen, als es ihr richtig schlecht ging. Ich war traurig, aber sie hatte ein schönes, freies Katzenleben und ich habe ihr in ihren letzten Tagen hoffentlich unnötiges Leid ersparen können. Ich war zum ersten Mal in der Tierklinik und es hat insgesamt sechs Stunden gedauert, eine ganz schöne Geduldsprobe.

Und dann habe ich mir noch einen neuen Computer gekauft. Vermutlich können viele von euch meine Probleme bei der Wahl nicht nachvollziehen, da man im Privatleben mittlerweile mit einem Handy und ggf. einem Tablet prima auskommt. Aber wenn man beruflich damit arbeitet, ist man auf diverse Programme angewiesen. Seit zwei Jahren habe ich ständig Youtube-Technikvideos geschaut, immer auf der Suche nach der eierlegenden Wollmilchsau. Seit 2009 habe ich an Apple-Laptops gearbeitet, aber Apple produziert leider nur noch Schrott, zumindest, wenn ich meine persönlichen Bedürfnisse als Maßstab anlege. Sie haben eine neue Tastatur entwickelt, die bei kleinen Krümeln sofort aussetzt. Da meine Katzen gerne auf den Schreibtisch springen, besonders die Mini-Miez, gibt es da immer kleine Erdkrümel und Katzenhaare. Dass ich den Schreibtisch auch manchmal als Esstisch missbrauche, macht es nicht besser. Hinzu kommt, dass Apple mittlerweile so dünne Laptops baut, dass die Dinger nicht richtig gekühlt werden und heiß laufen. Ich meine, wie blöd ist das denn? Es gab einen Youtuber, der den Laptop für den Leistungstest in den Kühlschrank gestellt hat – mit deutlich besseren Ergebnissen. Sobald sich ein bisschen Staub in den Lüftern absetzt, wird das Ding vermutlich nur noch hecheln und schwitzen.

Also fielen die Apple-Laptops aus. Dann wurde letzte Woche ein neuer Mac Mini vorgestellt und ich dachte, okay, dann halt keine mobile Lösung, sondern eine stationäre. Mein Finger schwebte schon fast auf dem Bestellknopf, als mir auffiel, dass die Deppen aus Cupertino keine vernünftige Grafikkarte eingebaut haben. Da ich viel mit Grafik selbst mache, kam der Mac Mini damit auch nicht in Frage. Und der Mac Pro ist hoffnungslos veraltet und erscheint irgendwann in 2019 – vielleicht.

Das Ende vom Computerlied? Ich schreibe diesen Beitrag gerade an einem Windows-Laptop, genauer an einem Microsoft Surface Book. Das hat eine super Tastatur, genug Leistung und einen Bildschirm, auf dem ich zeichnen kann. Zum Glück hat sich das Betriebssystem Windows in den letzten Jahren deutlich verbessert, so dass ich nach anfänglichen Kinderkrankheiten (wie kann ich »die Dialogzeichen« tippen? Und den – von mir sehr gerne verwendeten – Gedankenstrich?) sehr zufrieden mit meiner Wahl bin. Da es das Programm für den E-Book-Satz nur für den Mac gibt, werde ich weiterhin auch an meinem alten Mac arbeiten, aber da das nicht viel Leistung verlangt, wird die Kiste von 2014 es sicher noch zwei Jahre lang tun. Und wenn der sein Leben aushaucht, kaufe ich mir die günstigste Apple-Lösung. Ja, es gibt auch andere Programme für den E-Book-Satz, aber Vellum ist leider genial schnell, einfach und zuverlässig. Noch sperren sich die Entwickler gegen eine Windowsversion, aber vielleicht ändert sich das in den nächsten Jahren. Oder jemand anderes entwickelt ein ähnlich gutes Programm.

Meine Bücher habe ich bisher immer in Scrivener geschrieben, aber die Windows-Version überzeugt mich nicht, deshalb teste ich gerade Dabble, dass hervorragend zwischen den verschiedenen Computern synchronisiert. Außerdem habe ich mir gerade die neuste Papyrus-Version bestellt, das ist auch ein Schreibprogramm, das ich allerdings in erster Linie dafür nutze, um Rechtschreibfehler und Kommafehler aus dem Text zu fischen.

Übrigens schreibe ich gerade an einem neuen Buch, während die Testleser das Haus aus Licht auf Herz und Nieren prüfen. Die Story dazu habe ich mir über viele Monate ausgedacht. Ob es eine Reihe wird, weiß ich noch nicht. Auf jeden Fall werde ich den ersten Band abschließen, damit ich die freie Wahl habe. Es tut meiner Kreativität nicht gut, wenn ich ein Buch schreiben »muss«, weil sonst die Reihe nicht abgeschlossen ist. Irgendwie lähmt mich das. Und da ich Cliffhanger sowieso nicht besonders mag, ist das auch die beste Lösung. Ich habe schon einen Titel, aber noch keine konkrete Coveridee. Momentan sieht es also so aus, dass nach dem Haus aus Licht ziemlich schnell das nächste Buch veröffentlicht wird, denn ich komme gut voran und habe Spaß an der Geschichte.

So, das war ein langer Text, aber dafür seid ihr jetzt auf dem Laufenden. Drückt mir die Daumen, dass alles so klappt, wie ich es mir vorstelle, und dass der neue Computer keine Macken entwickelt. Das kann ja leider immer mal vorkommen.

Alles Liebe

Eure Mella

 

 

 

4 01, 2017

Mein Geschenk für dich

2017-01-04T10:42:13+01:00

Bald ist die „Mondserie“ fertig geschrieben. Als Autorin frage ich mich natürlich, was kommt danach? Werde ich euch auch mit dem nächsten Buch begeistern können?

Manchmal wünsche ich mir, ich könnte in eure Köpfe hineinschauen. Am liebsten wäre ich dabei, während ihr lest, würde gerne mitfiebern, während ihr umblättert, ob es euch fesselt oder ob ihr gähnt …

Tja, das ist nicht möglich. Und aus Sicht des Datenschutzes ist es auch nicht erwünscht. Trotzdem habe ich in den letzten Wochen darüber nachgedacht, wie ich mehr über euch erfahre. Der erste Schritt ist der Kontakt. Egal ob Facebook, meine Internetseite, Newsletter … ohne Kontakt läuft es nicht.

Und deshalb habe ich jetzt all meine Kanäle besser miteinander vernetzt. In meinen E-Books gibt es eine Kontakt-Seite, auf der alle Orte mit Link aufgelistet sind, wo man mich finden kann.

Hier auf der Webseite gibt es unten im Footer die Möglichkeit, meinen Newsletter zu abonnieren und auf einen der Buttons zu klicken, die euch zu Facebook, Instagram, Twitter oder sogar Youtube führen (der Kanal ist noch leer, ich gebe es zu).

Talk to me!

Man kann euch in verschiedene Gruppen einteilen, ihr Lieben: Es gibt die, die wirklich alles kommentieren, was ich so von mir gebe. Das sind die Leser, bei denen ich das Gefühl habe, sie am besten zu kennen. Oft schnacken wir auf FB und diskutieren. Dann gibt es die Ruhigeren, die auch alles aufmerksam lesen, aber höchstens mal ein „Gefällt mir“ da lassen. Und es gibt die Schweigsamen, die gerne lesen, aber nie piep sagen.

Grundsätzlich verstehe ich das. Ich sage auch oft nix auf FB, es hängt immer vom Beitrag oder der Seite ab.  Wenn ich z.B. eine PR-Seite abonniert habe (Weiterbildung ist alles), dann kommentiere ich dort nicht. Bei Autoren schreibe ich häufiger.

Trotzdem würde ich mir auch von den Ruhigeren unter euch wünschen, dass sie ab und an mal von sich hören lassen – egal auf welchem Weg. Für mich ist es wichtig zu wissen, für wen ich schreibe. Es motiviert mich und es hilft mir dabei, den richtigen Ton zu finden.

Club der Mondsüchtigen / kostenloses Geschenk

Ein Teil meiner „Kontaktstrategie“ zu euch ist mein Newsletter. Ich habe den Club der Mondsüchtigen gegründet. Hier kann ich dich ganz konkret ansprechen, meine Ideen mit dir teilen und mir unterhaltsame Aktionen ausdenken.

Und meine erste Tat ist, dass ich dir ein E-Book schenke. Kurz vor Himbeermond schrieb ich meinen ersten und einzigen Thriller. Ich habe ihn wieder vom Markt genommen, weil damals das Cover nicht ansprechend war, der Titel mies und das Ding lief nicht. Für passionierte Thriller-Leser ist er außerdem zu unblutig.

Als „Mella Dumont“ kann ich ihn nicht veröffentlichen, dann würde ich ganz viele von euch enttäuschen, die ein Fantasy-Buch von mir erwarten. Aber verschenken, kostenlos und unverbindlich, das geht. Lange lag er in der Schublade, aber jetzt habe ich ihm ein hübsches Kleid geschenkt, ihn neu als E-Book gesetzt und auf meine Goodie-Seite hochgeladen. Und viele von euch, die den Thriller in den letzten Tagen gelesen haben, waren sehr glücklich über die Geschichte – vielleicht ja du auch?

Wenn ja, dann abonniere meinen Newsletter. Es ist ganz easy, eintragen, Mail bestätigen (wichtig, die landet manchmal im Spam, ggf. musst du sie suchen), und dann kommt automatisch eine Willkommensnachricht mit dem Link zu meiner Goodie-Seite und dem Passwort. Und da ich jetzt eine Newsletter-Software benutze, die auch Spaß macht (an Mailchimp bin ich verzweifelt), sollte es auch häufiger Post von mir geben.

Bleibt mir, dir viel Spaß beim Lesen zu wünschen!

Ich freue mich auf dich!

Deine Mella

28 11, 2016

Vorteile der Hochsensibilität

2016-12-17T12:16:08+01:00Tags: , |

„Sei doch nicht so empfindlich!“ „Du brauchst unbedingt ein dickeres Fell!“

Die Nachteile der Hochsensibilität kennt jeder, der etwas empfindsamer als der Durchschnitt der Bevölkerung gelagert ist. Und es gibt Tonnen von Selbsthilfeliteratur und Trillionen von Empfehlungen, wie man als sensible Persönlichkeit durchs Leben kommt. Einen dieser Beiträge habe auch ich verfasst, siehe hier.

Aber wesentlich seltener gehen wir auf die Vorteile ein, die Sensibilität mit sich bringt. Warum?

Ich hatte diesen Artikel etwa zur Hälfte geschrieben und wollte im Internet recherchieren, ob ich wichtige Aspekte vergessen hatte. Google – Fehlanzeige. Selbst Artikel, die mit „Vorteil“ betitelt waren, brachten Tipps gegen die Nachteile.

Fragen kostet nichts

Ich stellte also in einer Gruppe meine Frage. Wo seht ihr die Vorteile, liebe Hochsensible? Pustekuchen! Die Basis der Antworten war mehr als dünn, die meisten jammerten über die Nachteile.

Warum denken Hochsensible nie ihr Talent? Wir besitzen innere Präzisionsinstrumente, nehmen mehr wahr als andere, lesen zwischen den Zeilen und gelangen zu besonderen Erkenntnissen – aber nie zu der Erkenntnis, dass man diese Fähigkeiten feiern und für sich nutzen könnte.

WTF?

Bescheidenheit gehört zu uns. Aber dummerweise sind wir zu bescheiden, um unsere Empfindsamkeit als Talent oder Gabe zu betrachten. Das ist ein Fehler, davon bin ich felsenfest überzeugt. (Schon wieder ein Nachteil!) Es tut uns gut, wenn wir uns mit den Vorteilen auseinandersetzen, die wir vom Universum oder vom lieben Gott mitbekommen haben.

Hier folgt also meine persönliche Hitliste, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Wir sind kreativ

Kreative sind sensibel, Sensible sind kreativ – meiner Beobachtung nach gibt es kaum Menschen, die mehr Ideen haben und coolere Hobbys ausprobieren als wir. Viele von uns schreiben, malen, basteln, musizieren, handarbeiten und gestalten. Erst das Hinterfragen (und im Hinterfragen sind wir nicht nur gut, sondern Spitzenklasse!) bringt Menschen auf Ideen. Deshalb gehören auch viele der besten Wissenschaftler und Erfinder zu unserer Gruppe. Wir finden auch dann noch die Lösung, wenn andere schon längst aufgegeben haben.

Wir haben die Nase vorn im sozialen Bereich

Wenn wir uns nicht ausbrennen lassen, dann gibt es niemanden, der uns in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Arztpraxen, Kindergärten und Schulen, als Lehrer oder als Chef das Wasser reichen kann. Wir finden Zugang zu schwierigen Persönlichkeiten und fühlen uns in andere ein. Die Menschen fühlen sich wohl in unserer Nähe, denn wir verstehen sie.

Wir haben den Überblick

Menschen, die auch an andere denken, sehen die Welt aus einer besonderen Perspektive. Die Sonne dreht sich nicht nur um uns, und wir sind uns dessen jeden Tag bewusst. Wir verstehen, wie unser Umfeld tickt und kommen zu messerscharfen Erkenntnissen. Das können wir nutzen. Im Beruf, bei der Wahl unserer Freunde und unseres Lebenspartners.

Wir sind die besten Freunde überhaupt

Wer sensible Menschen in seinem Freundeskreis hat, darf sich glücklich schätzen. Wir hören zu, lesen zwischen den Zeilen und sind für andere da, auch mitten in der Nacht, wenn es sein muss. Und hier muss ich rasch loswerden, wie dankbar ich für meine wunderbaren Leser bin. Es sind durch die Bank fantastische, liebenswürdige, hilfsbereite und kluge Menschen! Wenn ich eine Bitte habe (zum Beispiel eine Frage wegen der Buchrecherche), so kann ich auf sie zählen. Wenn ich einen schlechten Tag habe, muntern meine Leser mich auf. Sie sind meine Testleser und helfen mir dabei, ein gutes Cover zu entwickeln.

Wir sind gerecht und fair

Lügen, um einen Vorteil zu erlangen, andere übers Ohr hauen – das ist nicht unsere Welt. Wer sensible Menschen als Kunden oder Geschäftspartner hat, darf sich glücklich schätzen. Auf unser Wort kann man sich verlassen.

Ich suche gezielt nach sensiblen und empathischen Dienstleistern, da ich so wesentlich entspannter Bücher schreiben kann.

Wir sind wunderbare Eltern

Obwohl ich als Tante keine direkten Erfahrungen vorweisen kann, so bin ich davon überzeugt, dass Sensible die besten Eltern überhaupt sind. Wir fühlen uns ein und denken darüber nach, was unsere Schutzbefohlenen brauchen. Unter unserer Führung entwickeln sie sich zu positiven und wertgeschätzten Menschen.

Wir sind keine faulen Nüsse

Kennt ihr diese Selbstdarsteller-Menschen, die den lieben langen Tag schauspielern und sich als die Besten ihrer Zunft präsentieren? Oft steckt nur heiße Luft dahinter. Gerade habe ich 21 Euro für ein Programm einer Online-Business-Frau ausgegeben, die ihre Botschaft mit hohlen Phrasen angepriesen hat. Weil ihre kostenlosen Tipps zum Thema Internet gar nicht so schlecht waren, habe ich eine 21-Tage-Challenge bei ihr gebucht. Rausgeschmissenes Geld! Was bekam ich? Ein paar zusammenkopierte Ratgeber-Platitüden, die man im Internet oder auf einem billigen Wühltisch im Buchladen finden kann.

Auf der Seite einer Hochsensiblen erstand ich hingegen Tipps, die es in sich hatten und die ich mir immer wieder ansehe, um das eine oder andere umzusetzen. Sie versprach nicht nur, sie hat geliefert.

Wir trennen die Spreu vom Weizen

Als ich dieses 21-Tage-Ding kaufte, war ich unaufmerksam. Aber mit ein bisschen mehr Aufmerksamkeit hätte ich die faule Nuss vorher entlarven können. Es gibt so viele Dienstleister und Produkte da draußen, die von unserem Geld leben. Versicherungsvertreter, Bankberater und Coaches seien stellvertretend genannt. Bestimmt fallen dir noch viel mehr davon ein. Autoverkäufer, Diätprogramm-Verkäufer, Marketinggurus, Erfolgstrainer.

Wenn wir uns auf unsere Stärke besinnen und unserer eigenen Entscheidungsfähigkeit folgen, müssen wir auf die ganzen Blender da draußen gar nicht reinfallen. Wir können sie entlarven und in Dinge und Menschen investieren, die es wert sind.

Trust yourself

Vertraue dir. Du besitzt Superkräfte (Okay, das zu denken oder zu schreiben, fällt uns schwer. Mir auch.) Aber wenn du dir das jeden Tag bewusst machst, dass es so ist, wirst du deine Vorteile in Zukunft besser nutzen können.

Ich muss auch erst lernen, darin zu vertrauen, dass ich gute Bücher schreiben kann, die meine Leser bewegen. Jeden Tag erinnere ich mich daran. Der Gedanke gibt mir die Kraft, auch ungewöhnliche Ideen aufzugreifen und sie schriftstellerisch umzusetzen. Denn das Gewöhnliche, das 0-8-15 Buch, das gibt es da draußen schon. Nur ich kann so schreiben, wie ich schreibe, niemand anderes.

Darum glaube an dich. (Wieder so eine hohle Phrase, aber ich meine es ernst.) Vertrau auf deine Spürnase, auf deinen Instinkt. Und dann kannst du meine Aufzählung der Vorteile ins virtuelle Klo spülen und deine eigene Liste entwickeln.

Ich wünsche dir, dass du den Zugang zu deinen Superkräften findest. Denk daran, sie sind immer für dich da.

 

22 11, 2016

Serendipität – überraschende Gelegenheiten ergreifen

2016-11-22T17:20:26+01:00Tags: |

Ich wollte nie Autor werden. Nicht etwa, weil ich Bücher schreiben doof fand, nein! Ich las total gerne, aber ich kam einfach nie auf die Idee.

Nein, Mella hatte einen anderen Plan. Schon als Kind erklärte meine Oma mir, dass man im Leben fleißig lernen müsse, damit man es zu was bringt. Und brav wie ich war, habe ich mich daran gehalten. Abi, Studium, Weiterbildung, bla blubb … in einem meiner letzten Artikel habe ich ja schon mal erwähnt, dass ich das Studieren gerne zu meinem Beruf gemacht hätte.

Aber irgendwann kam der Job. Ich bin also mit meiner goldenen Eintrittskarte (die aus Charlie und die Schokoladenfabrik) los marschiert.

Trotz blinkender Karte wurde diese Zeit nicht besonders erfreulich für mich. (Zur Verteidigung meiner Oma muss ich sagen, dass man früher mit einem naturwissenschaftlichen Studium tatsächlich ein angenehmes Berufsleben erwarten durfte.)

Neugierig, hinterfragend, sinnsuchend – ich war kein guter Business-Zinnsoldat

Über zwei Stationen gelangte ich schließlich als Managerin in die Schweiz. Als Deutsche in einem Familienunternehmen habe ich jedes Fettnäpfchen mitgenommen. Für alle Schweizer, die hier mitlesen: Es gibt viele von euch, die wirklich nett sind! Eine sehr gute Freundin von mir ist Schweizerin. Aber im Job waren der Belgier und ich die … naja.

Irgendwann haben sie mir so einen Selbstdarsteller als Chef vorgesetzt. Gutaussehend (bis auf die dicken Glasbausteine auf seiner Nase), falsches Lächeln, Verkäufergeschwätz. Kontrollfreak.

Die Details erspare ich uns an dieser Stelle, aber sie haben mich gnadenlos abgefackelt und sich an dem Feuer die Hände gewärmt. Nach drei Jahren zog ich die Reißleine und kündigte.

They broke you.

Diesen Satz hat eine israelische Geschäftspartnerin zu mir gesagt, als ich mich auf meiner letzten Geschäftsreise von ihr persönlich verabschiedete. Gebrochen haben sie mich nicht – aber gebissen, bis es blutete.

Ihr kennt mich alle als nett, zuhörend und offen. Freundlich. Wie meine liebe Kollegin Annette Kinnear neulich geschrieben hat:

Ich glaube Mella und ich haben so ungefähr zur gleichen Zeit angefangen, mit unseren Büchern. Jedenfalls ist sie inzwischen super erfolgreich und berühmt geworden und dabei ein ganz aufmerksamer und lieber Mensch geblieben.

(Hier geht es zu Annettes Büchern – schaut mal vorbei.)

Das Schlimme am Mobbing ist nicht das, was sie einem antun. Für mich war das Schlimmste, was das mit mir gemacht hat: Irgendwann schlug ich um mich, als hätte ich in ein Wespennest gegriffen. Ich wehrte mich, und mir war jedes Mittel recht. Alles, was ich tun konnte, das tat ich. Aber das war nicht ich. Dieser Mensch wollte ich nicht sein. Und so bin ich gegangen.

Ich hatte keine Lust mehr

Nicht auf Bewerbungen, nicht darauf, mich anzupreisen wie eine bunte Hochleistungskuh, nicht auf dieses Phrasendreschen und diese hohlen Selbstdarsteller-Nikoläuse – außen eine dünne Schicht billige Schokolade unter glänzender Alufolie, innen nur Luft.

Also habe ich mich selbstständig gemacht. Aber das war nicht besser, denn jetzt musste ich mich täglich bewerben, nämlich bei meinen Kunden. Ich kam klar, verdiente schon im ersten Jahr genug zum Leben, und ich hätte das weiter aufbauen können. Aber es hat mich angekotzt. Auch hier gab es hohle Phrasen, leere Versprechungen und Gelaber en masse.

Endlich zum Thema, Mella!

Dann schlug der Zufall in mein Leben ein. Durch einen Sportkurs kam ich auf die Idee, ein Sachbuch zu schreiben. Nur für die Teilnehmer. Dann folgte das E-Book. Ich lud es bei Amazon hoch. Ups? Es brachte meine Büromiete ein! Da war sie, die Serendipität: Eine Gelegenheit, mit der ich nie gerechnet hatte.

Ich schrieb noch ein Buch. Und noch eins. Und ein Dreivierteljahr später schrieb ich meinen ersten Roman. Den Rest der Geschichte kennt ihr.

Die gute Nachricht

Ich verdanke den Fieslingen, die alles dafür getan haben, um mir das Leben schwer zu machen, meinen heutigen Beruf. Meine damalige Chefin brachte mich auf die Idee zu Himbeermond. Manchmal, wenn ich zu ihr musste, fühlte ich mich eigenartig leicht und frei, obwohl ich wusste, dass die nächste Attacke hinter ihrem Rücken auf mich lauerte. Und irgendwann viel, viel später fragte ich mich, wie diese Meetings wohl abgelaufen wären, wenn ich ihre Aura hätte sehen können.

Die Idee zu Himbeermond war geboren.

Wenn Du denkst es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichtlein her

Wann hat das Schicksal dir ein unerwartetes Geschenk gemacht? Hast du dich getraut, die Chance zu ergreifen? Erzähl mir davon! Entweder hier unter dem Artikel oder auf meiner Facebook-Seite.

Ich wünsche dir auf dem Meer des Lebens immer eine Handbreit Glück unter dem Kiel!

Deine Mella

20 11, 2016

Wie ich mich organisiere und meine Sicht zu ADS

2016-11-22T17:20:36+01:00Tags: , , , |

Es gab Phasen im Leben, da dachte ich, ich hätte ADS – Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom. (Wer das nicht kennt, werfe einen kurzen Blick auf Wikipedia.) Worauf man alles so kommt, wenn es mit dem Schreiben nicht läuft und wenn sich die zu erledigenden Aufgaben stapeln … Natürlich habe ich sofort auf das Negative geschielt.

Aber gibt es das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom überhaupt? Ich werfe mal eine steile These in den Raum: Wenn ich davon ausgehe, dass es das Syndrom gibt, dann verhalte ich mich entsprechend und meine Motivation geht den Bach runter.

Es gibt Studien, in denen man Schülern und Lehrern suggerierte, dass bestimmte Schüler besonders intelligent seien. Und die waren ein halbes Jahr später tatsächlich besser geworden! Und wenn ich denke, dass ich ein faules Ferkel bin, dann wird das schnell zur Wahrheit.

Was ist los mit Mella?

Ich kann enorm fleißig sein, wenn ich eine hochproduktive Phase habe, und ich kann – gerade auch nach einer Buchveröffentlichung – ganz schön in den Seilen hängen. Nun, dann ist das wohl ADS mit Hyperfokus, dachte ich mir. Hyperfokus bedeutet, dass man sich von der Begeisterung durch ein Projekt tragen lässt.

Zum Beispiel bin ich adrenalingetrieben durchs Studium geschossen. Vor Klausuren drehte ich auf, danach fiel ich zusammen. Okay, das war aufreibend, aber die Phasen dazwischen haben mich wieder entspannt. Ich habe oft gesagt, wenn man Studieren als Beruf ausüben könnte, dann wäre ich die erste Anwärterin gewesen. Studieren konnte ich richtig gut.

Aber dann kam der erste Job. Gleichförmigkeit von acht bis achtzehn oder wie viel Uhr. Und es wurde zäh. Es gab kein Adrenalin. Eine Aufgabe, die man heute erledigte, konnte man auch morgen machen. Aber natürlich hätte ein unendlicher Aufschub ins Chaos geführt. Trotzdem, mein bisheriges Organisationsschema versagte. Aber in einem Job mit Meetings und Chef und Todo-Liste ging es trotzdem immer irgendwie voran, auch wenn ich diese Zeit meines Lebens als unbefriedigend empfand, weil ich viele Dinge machen musste, die ich freundlich formuliert für absoluten Schwachsinn hielt. Und in dieser Zeit lernte ich, wie man Arbeit vortäuscht.

Arbeit vortäuschen? Wie jetzt, Mella?

Niemand ist jeden Tag gleich fit. Es gibt kreative Tage, es gibt Tage, da ist man hochkonzentriert, und es gibt Konzentrationslöcher und Hänger. Die hat jeder, davon bin ich heute überzeugt, aber gerade am Anfang meiner beruflichen Laufbahn dachte ich, dass ich die Einzige sei, der es so geht. Natürlich lässt sich das kaum jemand anmerken. Also starrt man konzentriert auf den Bildschirm und klickt, wenn der Chef oder die Kollegen in der Nähe sind, obwohl man keinen klaren Gedanken fassen kann. Und dieses Vortäuschen frisst dann den letzten Rest der Energie, die man mitgebracht hatte, vollständig auf.

Nun, heute bin ich selbstständig, und wie ihr euch sicher denken könnt, ist es vollkommen unsinnig, mir selbst vorzutäuschen, wie viel ich arbeite, wenn am Abend nichts erledigt wurde. ;-) Game over!

Es gibt niemanden, der einen antreibt (außer liebe Leser, die das neue Buch endlich in Händen halten möchten – danke dafür!) Und da ich mir immer noch viel zu viel vornahm, stand ich abends oft da und fragte mich, wie denn schon wieder der Tag um sein konnte? Wie, schon 20 Uhr jetzt? Was hab ich heute gemacht?

Und in solchen Phasen kommen dann die Zweifel. Vielleicht bin ich anders als andere? Krank? Desorganisiert? Unnötig zu erwähnen, dass ich fast alle Produktivitätstools, die dieser Planet zu bieten hat, irgendwann testete.

ADS-Recherche macht ADS

In der Zeit, in der ich über ADS recherchierte, war ich tatsächlich nicht besonders produktiv. Aber Hand aufs Herz – wer lässt nie ungeliebte Dinge liegen, wer ist immer so schnell, wie er gerne sein würde? Da ich mir grundsätzlich zu viel vornahm, konnte ich in dieser Rechnung nur negativ abschneiden. Das Schlimme an dieser Phase war, dass mich allein die Idee runtergezogen hat, ich könne eventuell vielleicht unter ADS leiden. Und je überzeugter ich wurde, desto schlimmer entwickelte sich meine Faulheit.

Ich habe nie einen ADS-Test gemacht, und vielleicht wäre ich für den einen oder anderen Psychologen sogar ein Kandidat für Ritalin – wer weiß? Das Zeug wird heute tonnenweise verschrieben, auf eine Autorin mehr oder weniger kommt es da nicht an.

The way out

Ich kürze ab, sonst wird dieser Artikel länger als meine Konzentrationsspanne. Scherz!

Ein Problem waren meine hohen Erwartungen an mich selbst.

Manchmal schüttele ich den Kopf, wenn ich lese, wie meine Kolleginnen am Tag 10000 Wörter schreiben. Ich habe das in meinem Autorenleben genau drei mal geschafft, und das ist so selten, dass ich sogar noch wüsste, bei welchen Büchern es geschehen ist.

Aber die Wörter machen keine gute Geschichte, die Story ist wichtig. Und wenn die komplex ist, kann man nicht so schnell arbeiten. Auf der anderen Seite der Skala stehen Verlagsautoren, die sich meist viel mehr Zeit lassen als ich. Realistisch betrachtet stehe ich also irgendwo in der Mitte. Aber meine Ansprüche lagen weit, weit oben. Und es sollte alles immer besser werden.

Selektive Vergesslichkeit

Ein weiterer Punkt war, dass ich mich am Abend noch haargenau daran erinnerte, wann ich nicht produktiv war – aber die Zeit, in der ich fleißig gearbeitet habe, fanden in meinem Denken weniger Raum. Mich selbst wünsche ich niemandem als Chef!

Habitica

Auf die Spur brachte mich Habitica, das ist ein Spiel, in dem man durch das Erledigen von Aufgaben voran kommt. Ich habe damit etwa zehn Wochen lang gearbeitet, dann hatte ich die meisten Flugkeiler, Kakteen, Jungbären und Wölfe heran gezüchtet und die Belohnungen blieben aus. Man kann zwar weiterspielen, aber es fühlt sich nicht mehr so lohnend an wie zuvor.

Trotzdem war meine Neugier geweckt. Inzentivierung, war das ein Schlüssel? Mich für jeden Schritt belohnen? Ich suchte immer wieder im Netz, vor allem unter dem Stichwort „Gamification“, dabei geht es grob gesagt darum, dass man aus ungeliebten Aufgaben ein Spiel macht. Habitica ist dafür ein perfektes Beispiel.

Gamification

Ein englischsprachiger Artikel brachte mich auf eine witzige Idee: Dort beschrieb ein Blogbesitzer, wie er aus seinem Leben ein Spiel machte. Grob gesagt vergab er für erledigte Aufgaben verschiedenfarbige Punkte und belohnte sich dann dafür mit Bier, Kleidung und anderen Dingen. Ich versuchte das, allerdings erstellte ich keine Kategorien, sondern vergab für alles Punkte, das mir wichtig erschien. Mein Ziel war, am Tag 150 Punkte zu erreichen, dann würde ich den Tag als „gelungen“ ansehen.

Aber was tun, damit die wichtigen Dinge erledigt werden?

Ganz einfach: Ungeliebte Aufgaben ergeben mehr Punkte. Schreiben und Korrigieren wird bei mir hoch bewertet, weil es wichtig ist. Und wenn mich eine Aufgabe total genervt hat, gebe ich mir auch mehr Punkte. Interessanterweise wurde ich wesentlich produktiver, denn ich saß nicht mehr vor dem Computer, wenn es nicht lief, sondern suchte mir einfach andere Aufgaben raus und arbeitete mich warm. Dinge wie die regelmäßige Einnahme von Vitaminen (phasenweise mache ich das) gerieten nicht mehr in Vergessenheit, denn den Punkt holte ich doch fix mit. Weiterbildung wurde bepunktet, Buchrecherche, Aufräumen, putzen und und und … fast alles, was in meinem täglichen Leben wichtig war.

Und bei diesem System bin ich bis heute geblieben. Interessanterweise brauche ich keine Belohnung, damit das funktioniert. Es genügt mir, wenn ich abends anhand einer Zahl sehen kann, dass der Tag nicht für die Tonne war. Heute habe ich 148 Punkte erreicht bisher, davon 70 fürs Schreiben an Rosenmond und die anderen für andere Aufgaben. Manche Menschen bezeichnen mein System als kompliziert, aber für mich funktioniert es perfekt.

Und an Tagen, an denen ich wirklich nicht aus dem Quark komme, bepunkte ich mich höher, und zwar für jeden Task, den ich trotz meiner Unlust in Angriff nehme. Meist bin ich dann am Nachmittag wieder in Schwung und es läuft wie gewohnt.

Habe ich jetzt ADS oder hat mir nur ein für mich passendes System gefehlt?

Für dich sind es vielleicht andere Methoden, die gut funktionieren. Es gibt so viele Tools da draußen … Viele arbeiten mit einem Bullet Journal (einfach googeln, gibt viele Anleitungen), aber als ich dazu wechselte, hing ich nach drei Wochen wieder stärker durch und ging zurück zu meinen Punkten.

Ich weiß, dass ich mich aus dem Fenster lehne. Aber für mich gibt es kein ADS. Schwankende Aufmerksamkeit ist keine Krankheit, es ist normal.

Wir müssen endlich mal wieder hinterfragen, wie viel Leistung gesund ist. Wir müssen akzeptieren, dass nicht ein Tag wie der andere ist. Wir sind keine Mensch-Maschinen. (Arbeitgeber sollten das mal begreifen!) Und wenn man seinen Weg findet, dann läuft es. Immerhin mache ich das jetzt seit gut neun Monaten und ich gedenke nicht, mein System wieder aufzugeben.

Jeder findet seinen Weg, wenn er mutig genug ist, danach zu suchen

Vielleicht hast du ein anderes Thema als Produktivität, fühlst dich irgendwie falsch oder in diesem Punkt minderwertig. Hör nicht auf, nach deinem Weg zu suchen. Vertraue auf deine Intuition, dann packst du es.

Ich wünsche euch eine produktive und eine fröhliche, glückliche und optimistische Woche!

Eure Mella

P.S. Dieser Artikel hat 1498 Wörter. Würde ich an Rosenmond schreiben, gäbe es dafür fast 45 Punkte, aber Blogartikel bepunkte ich etwas günstiger. Dreißig Punkte ist er aber wert, oder? Wenn ich noch ein Bild raussuche, Korrektur lese und ihn auf Facebook poste, damit ihr ihn auch findet …

18 11, 2016

Hochsensibilität und Himbeermond

2016-11-22T17:20:51+01:00Tags: , |

Schon länger trage ich mich mit dem Gedanken, etwas zum Thema Hochsensibilität zu schreiben. Denn ich weiß, dass viele Leser von Himbeermond und der Nachfolgebände genau wie ich selbst zu den empfindsameren Zeitgenossen gehören.

Was bedeutet Hochsensibilität?

Man sagt, dass etwa zwanzig Prozent der Menschen sensibler sind als der Durchschnitt – wir lesen zwischen den Zeilen, sind stärker durch andere beeinflussbar, sind begeisterungsfähig, aber auch leichter irritierbar. Einige von uns nehmen Lärm, Schmerzen oder grelles Licht stärker wahr. Da Hochsensible intensiver wahrnehmen, verfügen sie über mehr Gefühle, jedenfalls ist das mein Eindruck.

Auf der anderen Seite der Skala, ganz weit auf der anderen Seite, befinden sich die Psycho- oder Soziopathen, mit denen ich mich in Lindenmond beschäftigt habe. Das sind Menschen, die nur sehr wenig empfinden, deshalb kaum von Mitgefühl gesteuert werden und ohne schlechtes Gewissen über Leichen gehen. Psychopathen können in unserer Gesellschaft sehr erfolgreich sein, denn heutzutage stehen Selbstdarstellung und marktschreierisches Auftreten hoch im Kurs.

(Mir fällt es zum Beispiel immer noch schwer, das Wort „Bestseller“ auf meine Homepage zu schreiben, obwohl es keine hohle Phrase ist, sondern stimmt, denn ich habe schon ziemlich viele Bücher und E-Books verkauft. Aber jedes Mal, wenn ich die Startseite überarbeite, fühle ich mich wie eine Heuchlerin.)

Was hat das mit Himbeermond zu tun?

Oft bekomme ich Mails, in denen Leser/innen beschreiben, dass sie sich in dem Thema von Himbeermond wiederfinden. Die Hauptprotagonistin Lina ist auf besondere Weise sensibel – sie kann nicht nur Gefühle als farbige Auren sehen, sondern sie saugt die Gefühle der anderen Menschen wie ein Schwamm in sich auf.

Aber es ist gar nicht so wichtig, ob man empathisch ist und direkt von Gefühlen beeinflusst wird, oder ob man die Mimik und Gestik anderer Menschen genau beobachtet und dann mit eigenen Emotionen auf das Gesehene reagiert. Das Ergebnis ist dasselbe: Man empfindet in einer Situation stärkere Emotionen als der Durchschnitt.

Das Zusammensein mit anderen Menschen kostet uns mehr Kraft als die Normalbevölkerung – aber in der richtigen Konstellation kann es auch viel Energie bringen und uns erfrischen und unsere Batterien aufladen.

Meine Tricks für den Alltag

Ich bin kein Profi auf diesem Gebiet, obwohl ich mich als Autorin wegen meiner Geschichten regelmäßig mit dem Thema beschäftige. Trotzdem habe ich über die Jahre einiges gelernt, und das möchte ich mit euch teilen. Hier sind also Mellas Tipps für den Umgang mit der eigenen Empfindsamkeit:

Vertraue deiner Intuition

Ich weiß nicht, wie viele Jahre ich immer dachte, dass die Meinung der anderen mehr zähle als meine eigene. Ich war unsicher, habe hinterfragt. Aber wer badet die Fehler aus, wenn ich eine Entscheidung treffe? Ich! Also sollte doch auch ich entscheiden, oder? Weil andere selbstsicher durch die Gegend rennen, macht uns das unsicher.

Ich habe mir früher immer einen Mentor gewünscht, einen gemütlichen und erfahrenen Business-Opa, der mich an seine schrumpelige Hand nimmt und mir die Berufswelt erklärt. Gab es natürlich nicht und ich musste meine Erfahrungen alle selbst machen. Seit ich meiner Intuition vertraue, läuft mein Leben deutlich flüssiger und geschmeidiger ab.

By the way: Wenn ich auf den Rat der anderen gehört hätte, gäbe es heute meine Bücher nicht! Und von dem Feedback, das ich von den Lesern bekomme, besonders über meine Facebook-Seite, weiß ich, dass das viele sehr schade fänden. Tja, um ein Haar hätte ich auf andere gehört und … Zum Glück ist es nicht so gekommen.

Kümmere dich um dich selbst

Hochsensible denken zuerst an das Glück anderer Menschen, erst dann an sich selbst. Und ehe wir uns versehen, haben wir wieder ja gesagt, obwohl wir nein fühlten, getrieben von unserem starken Verantwortungsgefühl für unsere Mitmenschen.

Achte auf deine Bedürfnisse und übe dich darin, nein zu sagen, wenn es angebracht ist. Dieser Punkt fällt mir immer noch schwer. Einige Male bin ich vor die Wand gefahren, weil ich Dinge versprach, die ich dann doch nicht halten konnte, weil mir Zeit oder Energie fehlten.

Ein gesundes Nein schützt deinen Akku und stärkt die Beziehung zu den anderen, denn wer nicht für alles verfügbar ist, steigert seinen Wert. Zu dieser Regel gibt es für mich nur sehr wenige Ausnahmen, und die befinden sich im allerengsten Familienkreis. Aber ansonsten versuche ich, meinen Akku möglichst zu schonen und ihn regelmäßig aufzuladen.

Gelassen durch Hochs und Tiefs

Jetzt ist wieder meine Zeit – wenn es dunkel wird, dann verfalle ich leicht in den Winterschlaf. Im Leben wechseln sich Hochphasen und Tiefs ab, genau wie beim Wetter. Und Hochsensible scheinen eine größere Amplitude zu haben als „normale“ Menschen. Daher achte ich genau auf den Zustand, in dem ich mich gerade befinde.

In einem Hoch bremse ich mich ein bisschen, um mir die nötige Erholung zu geben, und in einem Tief aktiviere ich mich, um nicht vollständig in den Winterschlaf zu verfallen, damit ich nicht in einen Teufelskreis gerate. Vielleicht ist es bei dir auch genau umgekehrt, und du musst dich in einem Tief schonen und erholen. Du bist dein Experte. Finde es heraus.

Bleibe bei dir

Manchmal, wenn es zu viel wird, wollen wir von den Gefühlen weglaufen. Aber paradoxerweise geht es uns viel besser, wenn wir tief durchatmen und bei uns bleiben, statt panisch davonzufliegen. Spür in dich hinein und versuche herauszufinden, was du jetzt brauchst.

Das kann am Anfang irritierend sein, denn unser Körper gleicht in den Botschaften, die er uns sendet, eher einem Tier oder einem kleinen Kind als einem rationalen und logischen Wesen. Bleib bei dir und kümmere dich um dich, wie du dich um dein eigenes Kind kümmern würdest. (Und ich meine das ganz konkret, es geht nicht um inneres Kind oder so ein Zeug.) Überlege, was dir JETZT gut tun könnte, experimentiere und lerne.

Erzähle es niemandem

Dieser Rat ist ein bisschen merkwürdig, aber es ist der wichtigste Tipp, den ich für dich habe, und ich werde dir jetzt erklären warum:

Ich habe eine liebe Kollegin, die mich mittlerweile als schräge und sensible … naja, so genau weiß ich nicht, welches Bild sie von mir hat, aber es ist weit entfernt von dem, was ich gerne sehen würde.

Was habe ich falsch gemacht? Ich habe ihr erzählt, wie ich fühle und was in meinem Inneren vorgeht. Und das hat sie nicht verstanden – kein Wunder, ist sie doch ein vollkommen anderer Charakter als ich. (Anders, aber sehr liebenswert!)

Besser ist, du erzählst, was du vom anderen benötigst. Gib den Menschen keinen komplexen Bauplan deiner Seele, gib ihnen eine leicht verständliche Bedienungsanleitung.

„Ich bin müde und muss mich erholen. Ich brauche jetzt bitte zwei Stunden Zeit für mich.“

Das ist eine konkrete Anleitung. Das kann jeder verstehen, sogar ein Psychopath. Du kannst jemanden um einen Gefallen bitten, ohne zu erklären warum. Die Musik ist dir eben zu laut, ja und? Das Wort „sensibel“ muss nicht fallen.

Aber keine Regel ohne Ausnahme: Mit Menschen, die ähnlich ticken wie du und die viel Zeit mit dir verbringen, kannst du nach und nach ein paar Baupläne zu deiner persönlichen Hochsensibilität austauschen. Aber glaub mir, dein Leben wird leichter, wenn du dich im Umgang mit Bekannten, Kollegen und oberflächlichen Freunden auf die Bedienungsanleitung beschränkst. Und auch für sie wird der Umgang mit dir leichter. Sie werden dankbar sein, wenn sie wissen, dass du laute Musik nicht magst, und sie leiser stellen, wenn du im Raum bist. (Das ist nur ein Beispiel, ich mag laute Musik gerne, gerade auch beim Schreiben.)

Ein paar Worte zum Schluss

Es gibt sicher noch viel mehr Punkte, vielleicht schreibe ich demnächst einen Artikel zum Thema Hochsensibilität bzw. HSP. Vergesst nicht, ich bin kein Coach oder Profi, sondern nur eine Autorin, die Themen, die sie bewegen, in ihren Büchern verarbeitet.

Und wenn du nachsehen möchtest, was mich alles beschäftigt, dann schau doch mal bei meinen Büchern vorbei, besonders die Colors-of-Life-Reihe, die Leser oft als Mondbücher bezeichnen, passt zu diesem Artikel.

16 11, 2016

50 Dinge, die du noch nicht über Mella wusstest

2016-11-22T17:21:03+01:00Tags: |

Wer ist die Frau hinter den Mondbüchern? Hier findest du 50 Dinge, die du womöglich noch nicht über mich wusstest.

  1. Ich liebe Mosaiksteine und klebe sie sowohl auf Glasteller als auch auf selbstgemalte Bilder.
  2. Ich wurde schon mehrfach an israelischen Flughäfen komplett gefilzt und habe Blut und Wasser geschwitzt.
  3. In einer Cocktailbar bestelle ich entweder Caipirinha oder Gin Tonic.
  4. Ich habe eine Penicillin-Allergie, von dem Zeug bekomme ich Quaddeln am ganzen Körper.
  5. Ich vertrage  nur laktosefreie Milchprodukte, sonst wird es … geräuschvoll.
  6. Ich telefoniere nicht besonders gern und auch nicht besonders häufig (Ausnahmen bestätigen die Regel).
  7. Sobald ich den europäischen Kontinent verlasse, werde ich krank. Wahlweise heftige Erkältung oder Lebensmittelvergiftung, meist letzteres.
  8. Ich habe schon mal mit chinesischen Kindern in einem Ferienlager in der inneren Mongolei übernachtet.
  9. Ich besitze zahlreiche Musikinstrumente und spielte bis vor kurzem Altsaxofon und Sopransaxofon. Trotzdem gibt es noch ein E-Piano, eine Klarinette und auch eine Ukulele.
  10. Ich habe schon einmal einen Gesangsworkshop für Jazz mitgemacht und musste ganz allein mit einer Band singen – wackelnde Knie inklusive. Aber mangels Talent habe ich dieses Hobby nicht weiter verfolgt. Ich werde beim Singen zu schnell heiser.
  11. Ich fliege nicht gern wegen den Sicherheitskontrollen, der trockenen Luft und der Enge im Flugzeug. Die Aussicht wiederum mag ich!
  12. Ich besitze zwei Buddhas, die ich beide von Freundinnen geschenkt bekommen habe.
  13. Ich bin schon sieben Mal umgezogen.
  14. Ich habe früher Flamenco getanzt und bin mehrmals aufgetreten, auch allein. Außerdem habe ich Steptanz und Irish Dance versucht. Rhythmus mit den Füßen machen ist wunderbar!
  15. Ich wollte mal reiten lernen und habe nach einem Jahr aufgegeben, da ich immer noch Angst vor dem Runterfallen hatte. Jetzt bewundere ich Pferde lieber von der Seite.
  16. Ich esse nicht gerne in Restaurants, höchstens mal auf eine Pizza, das ist okay.
  17. Ich bin früher beruflich viel verreist und lasse es jetzt lieber ruhig angehen. Am Schönsten ist es in meiner Heimat!
  18. Ich habe eine unregelmäßige und krakelige Handschrift, die mir nicht gefällt.
  19. Ich liebe meine Routine, muss aber trotzdem immer wieder Neues ausprobieren, damit mir nicht langweilig wird..
  20. Wenn ich etwas Aufwändigeres koche, mache ich Riesenportionen, das fülle ich dann in Tupperdosen und beglücke meine Verwandtschaft in der näheren Umgebung.
  21. Ich liebe es, Spielsachen für meinen Neffen einzukaufen.
  22. Obwohl ich nicht gerne Fahrrad fahre, besitze ich einen Hometrainer, auf dem man virtuell die Tour de France absolvieren kann.
  23. Ich besitze etliche DVDs meiner Lieblingsfilme aus der Kindheit und gucke die hin und wieder an.
  24. Ich habe schon einmal einen Halbmarathon gelaufen, war aber sehr langsam.
  25. Ich würde gerne besser französisch sprechen, aber mangels Übung wird das in diesem Leben wohl nichts mehr.
  26. Meine liebste Jahreszeit ist der Frühling, gefolgt vom frühen Herbst.
  27. Ich brauche einen regelmäßigen Schlafrhythmus und bin auf Reisen wegen der Zeitverschiebung zu nichts zu gebrauchen.
  28. Unter meinem Schreibtisch steht ein Fußbänkchen, auf das ich meine Füße ablege.
  29. Ich bin einmal in der Probezeit gekündigt worden. Meine Erfahrungen über diese Zeit habe ich ein bisschen in „Als die Zeit vom Himmel fiel“ verarbeitet.
  30. Ich kann Wasser- oder Colaflaschen mit einer Hand auf- und zudrehen.
  31. Ich kann die Nase rümpfen, sodass andere sich drüber amüsieren (versuche ich zu vermeiden).
  32. Ich gucke kaum noch fern, sehe mir aber gerne DVDs und Video-on-Demand an.
  33. Ich bin fast vollständig auf E-Books umgestiegen. Nur selten kaufe ich noch gedruckte Bücher.
  34. Ich kann nicht besonders gut nein sagen. Es fällt mir schwer und manchmal brauche ich drei Anläufe. Aber ich übe mich darin, denn Schreibzeit ist heilig!
  35. Ich gehe nicht zu den Abitreffen meines Jahrgangs, da meine besten Schulfreunde alle eine Jahrgangsstufe weiter waren als ich (im letzten Schuljahr war das unangenehm …).
  36. Als Jugendliche habe ich auf einer Landesmeisterschaft von Rheinland-Pfalz im Standard-Tanzen zusammen mit meinem Partner den vorletzten Platz belegt.
  37. Zum ersten mal geküsst habe ich in Trier – übrigens in einer Tanzschule.
  38. Kurz nachdem ich den Führerschein hatte, bin ich einmal über fünf (!) Kilometer mit angezogener Handbremse gefahren.
  39. Obwohl ich gern frisch koche, liebe ich das künstliche Kartoffelpüree aus dem Päckchen.
  40. Ich bin Cola-light-süchtig. Wenn ich das Zeug im Haus habe, trinke ich es auch, gerne jeden Tag einen ganzen Liter.
  41. Vor dem ersten Kaffee bin ich ausgesprochen wasserscheu. Daher nehme ich bei Zeitmangel die Tasse auch gerne mit ins Bad.
  42. Wenn mich jemand sehr verletzt hat, kann ich ziemlich nachtragend sein.
  43. Ich muss mich überwinden, um Briefe und Pakete rechtzeitig auf die Post zu bringen. Brieffreundschaften sind mir deshalb als Kind immer eingeschlafen. Daher verlose ich Buchgewinne auch nur sehr zögerlich.
  44. Mit 17 hatte ich einen Freund, der 24 Jahre alt war.
  45. Ich hatte zwei kleinere Autounfälle, in beiden Fällen war ich nicht richtig konzentriert. Ist zum Glück schon länger her!
  46. Ich habe mal einen Buchpreis für ein Sachbuch gewonnen.
  47. In meinem ersten Studienjahr hat mir der Druck an der Universität so zu schaffen gemacht, dass meine Mutter sicher war, mich bald wieder zu Hause zu haben. (Ist nicht passiert.)
  48. Ich habe drei Katzen, die mir viel Freude machen.
  49. Mein Schreibtisch ist fast nie aufgeräumt. Wo kommen nur immer die vielen Sachen her??
  50. Ich wollte in diesem Beitrag eigentlich nur zehn Dinge aufschreiben.
21 01, 2016

5 Dinge, die einen Autor zweifeln lassen

2016-11-12T18:42:16+01:00Tags: |

Kay Noa hat einen langen Artikel zum Thema Zweifeln verfasst und all die anderen Zweifler unter meinen Kollegen am Ende ihres Artikels aufgelistet. Falls ihr also dort weiterlesen möchtet, nur zu. Bei mir gibt es die Kurzversion. Bringen wir es hinter uns!

  1. Werden mir die Ideen ausgehen? Gerade, weil ich für Mandelmond wieder so lange brauche, frage ich mich, ob irgendwann Schluss ist. Wie viele lesenswerte Gedanken befinden sich im Kopf eines Autors? In meinem Kopf?
  2. Sind noch Rechtschreibfehler im Manuskript? Egal, wie sorgfältig korrekturgelesen wird, einige Fehler schaffen es immer in die Endversion. Und wenn ich sie aus Unachtsamkeit in letzter Minute selbst einfüge.
  3. Habe ich noch alle Tassen im Schrank? Als Autor beschäftige ich mich noch mehr mit der menschlichen Natur als früher. Das bleibt nicht ohne Konsequenzen. ;-)
  4. Haben die anderen noch alle Tassen im Schrank? Diese Frage ergibt sich zwangsläufig aus Nummer drei. Konflikte gehören in jedes Buch, sie gehören leider auch zum Leben, aber wenn es mal wieder so weit ist, schüttele ich den Kopf. Andererseits hilft dieser Punkt bei der Nummer eins garantiert weiter! Autoren machen keine schlechten Erfahrungen, sie betreiben Feldforschung für ihre nächsten Bücher.
  5. Wird Mandelmond je fertig werden? Ich verstehe, dass ihr einen Termin haben möchtet, aber ich weiß es leider noch nicht. Die gute Nachricht ist, ich mag die Story jetzt. Sehr sogar. Das war am Anfang nicht der Fall, deshalb habe ich alles wieder gelöscht. (Was? Sie hat Mandelmond gelöscht? – Ja, hat sie. Zu unser aller Bestem.)

Einen Punkt möchte ich witterungsbedingt noch ergänzen: Wird es je wieder warm werden? Wenn der Winter mich in Gesicht beißt, möchte ich mich am liebsten verkriechen. Daher bestelle ich beim Universum einen zeitigen Frühling!

Ich wünsche euch zweifellos eine zweifelsfreie wunderbare Zeit. Heizt dem Winter ordentlich ein!

Eure Mella

Bildnachweis:  Anna Oleksenko, 123rf.com

3 11, 2015

5 Dinge – die eine Autorin auf eine einsame Insel mitnehmen würde

2016-11-12T18:42:16+01:00

Elke Aybar hat diesen neuen Fünf-Dinge-Post ins Leben gerufen. Und sie stellt meinen Vorsatz, alle diese Beiträge mitzumachen, auf eine harte Probe.

Das Problem: Mella will auf gar keinen Fall auf eine Insel! Egal wie weit, egal wie schön, egal mit welchen Gegenständen. Ein Finne hat mir vor vielen Jahren meinen Klarnamen ins Japanische übersetzt, da war ich in Turku bei einem Praktikum. Er hat behauptet, der Name ergäbe „gerne Zuhause bleiben“. Und er hat recht!

Ich bin verdammt gerne zuhause. Und Routine ist das Einzige, was meinen aufgewühlten Geist beruhigt. Jedenfalls dann, wenn es in meiner Macht steht, aus dieser Routine nach Belieben auch mal auszubrechen.

Auf die Insel mitnehmen würde ich also:

  1. Eine Start- und Landebahn
  2. einen Piloten
  3. eine Chartermaschine
  4. und genügend Treibstoff, um bis nach Luxemburg zu gelangen.
  5. Und mein Ticket!

Elke! Ich bin fertig! ;-)

Okay, das war nicht immer so. Drei Jahre lang war der Züricher Flughafen fast so etwas wie mein Wohnzimmer. Ich bin morgens um 4 Uhr aufgestanden, von Luzern nach Zürich gefahren, hab im Parkhaus P2 im 9 Stock direkt vor den Aufzügen geparkt (so findet man das Auto immer wieder), bin nach unten, links zur Toilette (bei Bedarf), dann rechts zum Einchecken, dann ein paar Meter weiter zum Starbucks und dann zum Gate.

Ich bin morgens aufgewacht, und wusste nicht, ob ich in Perth übernachtet habe oder in Brisbane. Melbourne? Keinen Schimmer. Ich wurde in Israel komplett gefilzt, weil man mich für eine Terroristin hielt. Später fand ich dann heraus, dass alleinreisende Europäer offenbar verdächtig sind. Aber nicht verdächtig genug, immerhin durfte ich einmal in der Reihe direkt hinter dem Ministerpräsidenten sitzen, der zum Weltwirtschaftsforum nach Davos flog. Ich bin einmal ohne Geld nach Belgien geflogen und einmal ohne Toilettenbeutel (Toilettenbeutel war übrigens schlimmer, Geld kann man leihen). Ich bin in Pantoffeln über einen spanischen Flughafen gehumpelt, weil ich nach fünf Messetagen nicht mehr gehen konnte. Ich kannte den Flughafen Dubai in- und auswendig, aber nur vom Umsteigen. Ich habe mich in Polen mit Kollegen und Geschäftspartnern betrunken. Ich habe meine MBA-Prüfungen aus Zeitmangel in Basel, Stockholm, Sydney und Auckland absolviert (ein weltweites Programm machte es möglich). In Australien habe ich dank Zeitverschiebung meine Schweizer Freunde angerufen und ihnen die Prüfungsaufgaben durchgegeben.

Es war eine spannende Zeit, aber dieses Unterwegssein hat mich auch total fertig gemacht. Irgendwann war der Akku leer. Ich bin dann noch einmal nach China geflogen, um meiner in Holland lebenden chinesischen Freundin einen Gefallen zu tun; Da habe ich dann kleine Chinesen unterhalten, die Englisch lernen sollten. Seitdem, und das ist jetzt fünf Jahre her, bin ich nicht mehr in Urlaub geflogen. Nada. Okay, einmal Holland, einmal Schweiz, je drei Tage, aber das zählt kaum. Und ich vermisse nichts!

Irgendwann werde auch ich sicher mal wieder ein Flugzeug besteigen, aber geplant ist es nicht. Aber falls es eine einsame Insel wird, dann werde ich nachlesen, was Elke mitnimmt und mich inspirieren lassen. Bis dahin bleibe ich daheim.

Wo immer ihr euch gerade aufhaltet: Habt eine gute Zeit!

Eure Mella

Bildquelle: Pablo Scapinachis Armstrong, 123rf.com

 

Elke Aybar: http://www.elke-aybar.com/5-dinge-die-eine-autorin-auf-eine-einsame-insel-mitnehmen-wuerde/

Melissa David: http://mel-david.de/2015/11/5-dinge-die-eine-autorin-auf-eine-einsame-insel-mitnehmen-wurde/

Kay Noa: http://kay-noa.blogspot.de/2015/11/5-dinge-die-eine-autorin-auf-eine.html?spref=fb

25 08, 2015

Mellas Kaffeefluch

2015-08-25T17:23:20+01:00Tags: |

Kennt ihr das, wenn einen so das Gefühl beschleicht, dass man in einer Sache ein bisschen verflucht ist?
Ich bin ja nicht sonderlich abergläubisch, aber dafür kaffeesüchtig. Und mit dem Kaffee gibt es immer wieder Probleme, genau genommen mit der Kaffeemaschine.

Irgendwann sterben sie immer.

Und jedes Mal denke ich, es ist zu früh!

Ich hatte genug von schlechtem Kaffee und habe mir einen Jura Vollautomaten gekauft. Der tat eine ganze Weile lang seinen Dienst, bis er defekt war. Nach Trier gebracht, dort 210 Euro für die Reparatur bezahlt, nach 200 Tassen, als ich entkalken sollte, wieder defekt. Soll ich für die nächsten 200 Tassen wieder 200 Euro zahlen? Dann laufe ich doch lieber zum Bäcker, oder? Die machen guten Kaffee und nett sind sie auch.

Dann wollte ich meine Senseo-Maschine aus dem Büro wiederbeleben, die eine Weile nicht in Gebrauch war. Gab keinen Mucks von sich. (Eine andere Senseo ist Jahre vorher auch verstorben, soviel dazu).

Jetzt also Aldi. Ich dachte, na gut, 70 Euro für die Maschine, dann wird keine „Reparatur“ teurer als 70 Euro. Ganz richtig ist die Rechnung nicht, weil man ja mit jeder Kapsel drauflegt. Umso verwunderter war ich, dass das Aldi-Modell nach nur vier Monaten aufgab. Sie verliert Wasser und der Kapselbehälter schließt nicht mehr richtig. Dumm gelaufen, da ich sie während des Umzugs gekauft habe und keinen Kassenzettel mehr habe. Alle vier Monate eine neue Maschine kaufen, das ist jetzt echt zu viel verlangt! Und Kulanz gibt es im Konzer Aldi nicht. Man darf nicht.
Ah so. Man darf mir also kein Gerät ersetzen, mit dem ich weiter bei Aldi Kapseln einkaufen kann.
Ich muss das nicht verstehen, oder?

Wie lange muss so ein morgendlicher Lebensspender bei täglicher Benutzung halten? Sind fünf Jahre zu viel verlangt? Ich bin jedenfalls nicht bereit, einen Hersteller schlechter Geräte auch noch dafür zu belohnen, dass er Mist baut, indem ich noch einmal bei ihm kaufe. Sorry, und wenn ich irgendwann Filterkaffee trinken muss …

Die restlichen Kaffeekapseln der Aldi-Maschine werde ich verschenken. Außerdem habe ich mir jetzt eine Espressomaschine mit Sieb bestellt, dazu ein Mahlwerk. Damit bin ich wenigstens wieder unabhängig von Kapseln. Und so kommt die Elektrik dann schon mal nicht mit Kaffeepulver in Berührung (das ganz schön schnell schimmelt in einem Vollautomaten, fand ich auch nicht mehr so prima). Keine Ahnung, wie lange das neue System, für das ich mich entschieden habe halten wird. Vielleicht übersteht es ja das nächste Buch? Meine Erwartungen sind kurz vor dem Nullpunkt, es kann nur noch besser werden.

Ich wünsche euch allzeit eine Handbreit Kaffeepulver in der Dose und natürlich eine funktionierende Kaffeemaschine!

So long, stay strong,

Mella