Schon zweimal wurde ich das jetzt gefragt – Zeit für die FAQs. Mahler und Wagner habe ich gewählt, weil beide Namen berühmten Komponisten gehörten. In der Musik geht es doch vor allem um Gefühle und ich fand das passend. Ein zweiter Grund war, dass ich auf eine mögliche Übersetzung in andere Sprachen schielte und mir davon versprach, dass diese Namen auch im Ausland halbwegs bekannt und damit lesbar sind. Dann ist es so, dass Mahler viel seltener ist als Wagner und damit gut zum Clan der Frauen passte, die ihren Namen ja in der Regel bei der Heirat abgeben.
Leonard Magnus habe ich nicht gewählt, weil Leo Löwe bedeutet, wie eine Rezensentin vermutete, sondern weil eine Bekannte von mir ihren Sohn so genannt hat und mir diese Kombination für meinen Protagonisten ausgesprochen gut gefiel. Wie ich auf Carolina kam, weiß ich nicht mehr, aber Bell ist auch ein deutscher Name, den man aber in anderen Sprachen auch gut aussprechen kann.
Marius Darko ergab sich aus dem Namen des Großvaters und daraus, dass Darko in seiner Jugend auch auf „billige“ Effekte setzte, um sich als gefährlich und wichtig in Szene zu setzen. Was etwas unglücklich war ist, dass ich seinen Vater, der zuerst Theodor hieß (Zweitname und Rufname von Leos Vater) aus Verwechslungsgründen in Julius umbenannte. Damit war ich dann plötzlich sehr nah an Lucius und Draco Malfoy (Harry Potter), was nicht beabsichtigt gewesen ist. Hätte ich vor Veröffentlichung kapiert, warum meinem Ohr die Kombi so gut gefiel, wäre aus Julius wohl ein anderer Vorname geworden.
Wie eine Leserin in einer Mail an mich bemerkte, sind die Namen meiner Protagonisten in „Herzensrache“ etwa zehn bis 15 Jahre zu alt. Biggi, Petra und Marion sind im richtigen Leben sicher bald 40 Jahre alt, während meine Protagonisten in den Zwanzigern sind. Mittlerweile achte ich da verstärkt drauf, dass ich Namen nehme, die im Geburtsjahr des Protagonisten geläufig waren. Man lernt als Autor eben ständig dazu! Was ich gegen unbewusste Übernahmen machen kann, weiß ich noch nicht (das Julius-Lucius-Problem). Keine Bücher mehr zu lesen, ist sicher keine Alternative. Wenn mich ein Buch fesselt, lese ich es auch mehrmals und der Inhalt bleibt wie Pech und Schwefel in mir kleben – was für die Leserin Mella schön ist, für die Autorin Mella eher nicht. Denke nicht an einen rosa Elefanten! Was wir lesen, prägt uns. Wie man es dreht und wendet, es wird immer Dinge geben, die man hätte besser machen können. Wenn meine Leser mich auf solche Dinge hinweisen, versuche ich, in den nachfolgenden Büchern darauf zu achten.
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